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Geschichte Grundkurs Herr Möller Bericht von Marie Dlugosch 12.12.2014

Geschichtsexkursion: Ein Tag in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Am Donnerstag, dem 11.12.2014, unternahmen wir, der Jahrgang der dreizehnten Klassen des Oberstufenzentrums in Strausberg, einen Ausflug in das historische Staatssicherheitsgefängnis der DDR, welches sich in Berlin-Hohenschönhausen befindet und heute eine Gedenkstätte darstellt. Das Gefängnis war Kriegsende bis 1989 in Betrieb, bis es 1992 unter Denkmalschutz gestellt wurde und heute zur Veranschaulichung der damaligen Geschehnisse dient. Um sich ein Bild über die Ereignisse dieser Zeit zu verschaffen, bekamen die Klassen die Möglichkeit an einer Führung durch die Gedenkstätte, mit anschließendem Workshop teilzunehmen. Wie ein solcher Tag aussieht, werde ich im Folgenden anhand meiner Erfahrungen berichten. Die vier Klassen des Oberstufenzentrums versammelten sich am genannten Morgen vor dem Gefängnis und wurden wenig später in einen Seminarraum gebeten, in welchem Herr Schuhmacher, ein Mitarbeiter der Gedenkstätte, auf uns wartete. Nachdem alle Schüler auf ihren Plätzen saßen, bekamen wir eine erste Einführung über den folgenden Tagesablauf und ebenso erste wichtige Begriffserklärungen und Informationen über den Ort und dessen historische Geschehnisse. Anschließend wurde allen Klassen ein Führer zugeteilt, welcher mit uns anschließend das Gelände besichtigte. Herr Raufeisen, welcher sich mit meiner Klasse, der GOS 12/2, beschäftigte, erklärte uns einführend die Entstehung der Staatssicherheit der DDR und gab uns aktuelle Informationen über verschiedene Geheimdienste der Gegenwart. Unsere erste Besichtigungsstation war das sogenannte U-Boot, welches zeitlich gesehen das erste Gefängnis der Anstalt war. In diesem fand eine Besichtigung der Zellen statt. Herr Raufeisen gab uns zum besseren Verständnis verschiedene Fallbeispiele, mit welchem wir die Situationen der Heftlinge besser nachvollziehen konnten. Unser nächster Punkt war es zu erfahren, wie es zu den Verhaftungen kam, welche Gründe vorlagen und wie die Bedingungen ausfielen. Anschließend an diese Informationen, wurden wir durch den Neubau der Anstalt geführt. Wir besichtigten ein Fahrzeug der Stasi, eine Gummizelle und eine Zelle des Neubaus, in welcher uns ein Verständnis über den Tagesablauf eines Häftlings gegeben wurde, ebenso wie die Kommunikationsmöglichkeiten durch Klopfzeichen, die uns sichtlich begeisterten. In einem Verhörzimmer erzählte uns Herr Raufeisen seine eigene Geschichte, denn interessanterweise war er selbst Häftling des Gefängnisses und erlebte dort, wie er selbst sagt: „Eine Zeit des Grauens“. Für mich persönlich war dieser Bericht der Teil des Tages, welcher mir am meisten gefallen hat. Nachdem die Schüler eine Mittagspause genossen, wurden alle zurück in den Seminarraum geführt, wo nun der Workshop folgte. Nach einer weiteren kleinen Unterrichtseinheit, in der der Begriff „Demokratie“ ausführlich erklärt wurde, teilten sich die Klassen in verschiedene Arbeitsgruppen ein, um verschiedene Bereiche der Thematik zu erarbeiten wie z.B: Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Justiz und die Stasi. Nach ausführlicher Beschäftigung, wurden die einzelnen Themen in Form von Vorträgen präsentiert. Die Schüler bekamen somit abschließende Informationen über die historische Einordnung und dessen wichtigste Gesichtspunkte. Herr Schuhmacher war bereit, uns jederzeit Fragen zu beantworten und fasste jedes Thema für das bessere Verständnis noch ein Einmal individuell zusammen. Die Exkursion nach Berlin-Hohenschönhausen war zusammenfassend sehr lehrreich, interessant und spannend. Aus Erfahrung kann ich abschließend sagen, dass es für Schüler eine außerordentlich interessante Methode ist, die Geschichte veranschaulicht zu bekommen. Durch die Zeitzeugen bekamen wir ein Bild von Situationen, die wirklich geschehen sind. Diese Fallbeispiele rufen gleichzeitig eine emotionale Seite hervor, welche im Geschichtsunterricht verständlicher Weise in dieser Form nicht gegeben ist. Aus diesem Grund sind Exkursionen in Gedenkstätten wie Hohenschönhausen oder, wie im vorherigen Jahr Sachsenhausen, eine sehr gute Gelegenheit, Schüler noch mehr für Geschichte zu begeistern. 

Hohenschönhausen2014 Bericht2

Mit Mario im Stasi-Gefängnis

 Am Donnerstag, den 11.12.2014 besuchten Schüler aus der 13. Klasse des Oberstufenzentrums Märkisch-Oderland die Gedenkstätte Hohenschönhausen, dass ehemalige Stasi-Gefängnis. Als allererstes wurde den Schülern von Herrn Schumacher von der Gedenkstätte verständlich gemacht, wieso es dieses Museum gibt und was DDR überhaupt bedeutet. Danach wurden die drei Klassen vom Oberstufenzentrums Märkisch-Oderland ihren Zeitzeugen vorgestellt. Bei der Klasse der 13.3 war es Mario. Mario fiel den Schülern sofort als entspannter, lustiger und cooler Mensch auf. 1986 versuchte Mario das erste Mal aus der DDR zu fliehen. Damals war er 17 Jahre alt und ein klassischer Rebell (Punk und Heavymetal Fan). Solch ein Verhalten wurde in der DDR als Rowdytum bezeichnet und war ein Ärgernis für den Staat, wie die Schüler lernten. Mario zeigte den Schülern das gesamte Gelände und erklärte viel dazu. Damals mit 17 Jahren hatte er oft Stress mit seinen Eltern gehabt. Als sein Vater eines Tages meinte, er solle Ausziehen oder das tun, was er sagt, packte Mario seine Koffer und wollte mit nur fünf Mark zu seiner Oma nach Tschechien fahren. Im Zug kam er auf die Idee, zu fliehen aus der DDR. Statt nach Tschechien fuhr er bis nach Bratislava an die Grenze von Ungarn. Durch zwei Flüsse musste er in bitterer Kälte schwimmen, selbst ein Kontrollboot sah ihn nicht, durch einen Wald, erst dann war er auf der anderen Seite der Grenze gewesen. Glücklich aber völlig durchnässt, klopfte er an einer Tür, weil ihm so kalt war. Doch sobald er im Bad des Gastgebers war, hörte er schon die Polizeisirenen. Er kam für anderthalb Jahren ins Gefängnis in Hohenschönhausen. Jahre später bekam er raus, wo er damals geklingelt hatte und zwar bei einem ungarischen Grenzbeamten, statt bei einem österreichischen. Die Schüler waren nicht nur erschüttert von der Geschichte, die Mario erzählt hatte, sondern auch von dem Gefängnis und den geschilderten Folterungen. Bekannte Gefangene in Hohenschönhausen war zu einem der Vater von Schauspieler Götz George, Heinrich George. Nach einer halben Stunde Pause ging es an die Arbeit für die Schüler zusammen mit den Zeitzeugen. Es sollten Vorträge erarbeitet werden rund um das große Schulthema DDR. Als Auswahl standen entweder die Themen: „der Staat DDR“, „die Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik“, „die Justiz“, „ Wirtschaft“ und „das Ministerium für Staatssicherheit“. Viele Schüler der 13. Klasse meinten, dass es einer der besten Geschichtsausflüge war, den sie je gemacht hätten.

Bericht Rike Sell, Jahrgangsstufe 13, Geschichtskurs Möller