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Workshop des 12er Geschichtskurses auf dem Friedhof der Märzgefallenen in Berlin Friedrichshain zur Revolution von 1848/49

Vielen Schülern ist die Französische Revolution von 1789 ein Begriff. Dagegen ist nicht jedem bekannt, dass diese auch große Auswirkungen auf das damals noch nicht existierende Deutschland hatte. Wir Schüler der Klasse 12/1 machten uns deswegen auf nach Berlin Friedrichshain, um zu erkunden, was bei der Märzrevolution 1848/49 im heutigen Deutschland geschah. Im Jugendklub KoCa, wo unser Workshop hauptsächlich stattfand, wurden wir freundlich begrüßt und unser Tag begann mit einem witzigen Spiel zum Munterwerden. Dann ging es auch schon gleich los: Wir sammelten beim  Brainstorming zum Begriff „Revolution“ gemeinsam unsere Gedanken. So manch einer konnte hier gleich mit seinem Wissen, welches er im Geschichtsunterricht erworben hatte, glänzen. Aber auch wer keine Definitionen parat hatte, konnte wichtige Stichworte in die Runde werfen. Nachdem wir uns in zwei gleich starke Gruppen aufgeteilt hatten, bekam jeder Schüler einen Anstecker mit dem Namen einer Person, die eine Rolle in der Märzrevolution gespielt hatte. Einige von uns konnten sogar „ihr“ Grab auf dem Gedenkfriedhof finden. Auf dem Friedhof lernten wir, dass sich vor allem viele junge Menschen, Lehrlinge, Handwerker, Arbeiter und Studenten, sich gegen die damaligen Verhältnisse auflehnten. Unter den Befürwortern der Revolution waren auch Frauen. Dass die Revolutionäre vielfältige Forderungen hatten, wurde uns in der liebevoll gestalteten Ausstellung gleich neben dem Friedhof erklärt. So wollten die Bürger zum Beispiel nicht mehr, dass der König von Preußen die Gesetze bestimmt, sondern es eine Verfassung geben sollte. Auch der Ruf nach einem einheitlichen Nationalstaat Deutschland wurde immer lauter. Wie sich einzelne Menschen aus dem damaligen Berlin für diese Forderungen einsetzten, konnten wir in der anschließenden Biografie-Recherche herausfinden. Was wir Schüler über Menschen wie Ernst Zinna, Robert Blum und Wilhelmine Lange erfuhren, stellten wir uns, zurück im KoCa Klub, gegenseitig vor. So wurde uns vor Augen geführt, von welchen gesellschaftlichen Gruppen die Forderungen nach einer gerechteren Welt ausgingen. Zum Ende unseres Workshops setzten wir uns in Teamarbeit jeweils mit der Gruppe der Arbeiter, der Frauen und des Bürgertums auseinander. Gemeinsam überlegten wir, was die Motivation, die Wünsche und Ziele der jeweiligen gesellschaftlichen Gruppe gewesen sein könnten. So entstanden teilweise recht lustige, aber auch immer tragische Mini-Theaterstücke. Sie erzählten von der Übermacht des preußischen Militärs gegenüber den Barrikadenkämpfern in Berlins Straßen, dem Desinteresse von Fabrikbesitzern am Tod von einfachen Arbeitern und dem Kampf von mutigen Frauen gegen die politische Unterdrückung. In der damit verbundenen Diskussion nach jedem Theaterstück stellten wir als Klasse fest, dass es einen enormen Fortschritt gibt, was die Gesetzeslage im heutigen Deutschland angeht. Wir waren uns aber auch einig, dass Themen wie schlechte Arbeitsbedingungen, die Gleichbehandlung der Geschlechter und politische Mitbestimmung auch in der Zukunft diskussionsbedürftig bleiben werde, denn Ausbeutung und Ausgrenzung gibt es noch immer zu viel auf der Welt. Zustimmung kam von allen Klassenkameraden, dass dies ein gelungener, informativer und abwechslungsreicher Workshop war, der uns vor Augen geführt hat, dass unsere in Deutschland herrschende Demokratie hart erkämpft werden musste.   

Lena, 12/1 Geschichtskurs Berufliches Gymnasium OSZ MOL 12. Jahrgangsstufe,2017

 

 

 

Ein Friedhofsbesuch mal anders Ein Besuch auf dem „Friedhof der Märzgefallenen“

 

Die Geschichtskurse Möller der 12. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums/OSZ machten an unterschiedlichen Tagen Exkursionen zu dieser in Berlin Friedrichshain gelegenen Gedenkstätte zur Revolution 1848/49

Der Workshop begann in einem Jugendclub direkt an der Landsberger Allee, wo wir uns langsam an das Thema „Revolution“ zusammen mit unseren Referenten Christoph und Verena herantasteten. Wir starteten mit dem Spiel „Reise nach Jerusalem“ zu historischen und politischen Begriffen. Der Begriff „Revolution“ wurde dann mit Hilfe des unterrichtlichen Vorwissens in Form eines gemeinsamen Brainstorming umrissen und strukturiert. Gestärkt durch diesen theoretischen Teil gingen wir dann zum Ort des Geschehens: zum Friedhof der Märzgefallenen.

Unsere erste Aufgabe war es, den ersten Eindruck beim Anblick des Friedhofs zu beschreiben: wir fanden den Friedhof sehr kahl, groß und wir vermissten die vielen Grabsteine.

Christoph gab uns Informationen über die Geschichte des Friedhofes. So haben wir erfahren, dass der Ort von den Nazis abgesperrt wurde und durch die fehlende Grabpflege in den 30er und 40er Jahren die Gräber abgesackt sind. 

Für die 180 Opfer der Märzrevolution in Berlin 1848 gab es nach 3-4 Tagen nach den Barrikadenkämpfen einen Trauerzug. Der Friedhof lag 1848 noch außerhalb der Stadtmauern und bestand aus einer äußeren und inneren Grabsteinreihe.

Der Friedhof war jedoch nicht nur ein Ort des Gedenkens an die Toten, sondern von Anfang ein Ort der politischen Erinnerung. 

In den 1850er war es z.B. für 10 Jahre verboten, den Friedhof zu besuchen, außerdem gab es starke Polizeikontrollen noch bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Sollte der König mit etwas nicht zufrieden sein, wurde die Kranzschleife abgeschnitten. Außerdem wurde es so dargestellt, dass die Soldaten die Helden waren und nicht die Barrikadenkämpfer. 

Ein weiterer Teil des Friedhofes ist den Opfern der Novemberrevolution von 1918 gewidmet. Dieser besteht aus drei großen Sarkophagen, hinter denen noch weitere Gräber liegen. 2018 wird das 100-jährige Jubiläum dieser Revolution gefeiert.

Ende der 1950er Jahre wurde der Friedhof durch den SED Magistrat neugestaltet.

Abschließend sagte Christoph: „Geschichte ist immer mit der Gegenwart verbunden.“ Wir müssen in der Gegenwart nach unserer gemeinsamen Vergangenheit suchen.

Anschließend gingen wir in die Ausstellung im Ausstellungscontainer, wo unsere Aufgabe darin bestand, in Partnerarbeit zu einer Person, die an der Revolution beteiligt war, Informationen zu sammeln. Nach einer kleinen Pause ging es mit der Präsentation weiter: Wir sollten uns begründet je nach Person zu einem Pluspol oder Minuspol stellen. Die Kriterien waren: Vermögen, Bildung und Einfluss in der Revolution.

Anschließend wurden wir in drei große Gruppen geteilt: die Frauen, die Bauern/Handwerker/Arbeiter und das Bürgertum. Unsere letzte Aufgabe bestand darin, in einem Rollenspiel, Interview etc. dazustellen, was die jeweilige Schicht bzw. Gruppe wollte und forderte. Hierbei präsentierten wir kreative und aktive Minitheaterstücke mit schauspielerischer Qualität. Es wurde an dieser Stelle jedem deutlich, warum der Workshop „Wir spielen Revolution“ hieß.

Bevor wir uns trennten haben wir uns nochmal unser vervollständigtes Brainstorming auf dem Flipshart angesehen, relativiert, diskutiert und den Tag ausgewertet, der weitestgehend nur positives Feedback fand.

An sich ist es eine schöne Abwechslung vom Unterricht, jedoch wäre es angenehmer gewesen, wenn es etwas wärmer gewesen wäre. Dann hätte man sich den Friedhof noch genauer ansehen können.

Lelena Meiske und Cassandra Wiesener 12. Jahrgangsstufe ge2/Geschichtskurs Möller