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Jahrgangsstufe 13; 2. Halbjahr: Berufliches Gymnasium am Oberstufenzentrum Märkisch-Oderland

Geschichtliche Fach- und Grundbegriffe  im Rahmen des schulinternen Curriculums verbindlich im Unterricht und in Leistungskontrollen

Liebe Schülerinnen und Schüler,
hier findet Ihr eine Liste  historische Fachbegriffe des 2. Halbjahres in der 13. Jahrgangsstufe.

Alle aufgeführten Fachterminini können im Unterricht thematisiert werden und sind für das Verständnis und die Darstellung historischer Sachverhalte und Entwicklungen von großem Nutzen.
Die hier aufgeführten Begriffe und ihre Bedeutung sind nach Ihrer Behandlung im Unterricht und in Leistungskontrollen verbindlich.

Abschreckung
Politischer Grundsatz und militärische Strategie, die das Ziel hat, den Frieden dadurch zu erhalten, dass mögliche Gegner das Risiko eines eigenen Angriffs aufgrund der für sie nicht kalkulierbaren Folgen als zu hoch einschätzen und daher darauf verzichten. A. war die zentrale politisch-militärische Strategie der NATO bis zur politisch-ideologischen Öffnung und  Umgestaltung des Ostblocks.

Anti-Hitler-Koalition
Die Anti-Hitler-Koalition war ein informelles Zweckbündnis zwischen den USA, Großbritannien und der UdSSR mit dem einzigen Ziel, Hitler zu besiegen. Die USA bauten seit 1939 ihre Neutralitätsgesetzgebung ab, um Großbritannien und seine Verbündeten gegen Deutschland unterstützen zu können. Trotz der Spannungen zwischen Großbritannien und der UdSSR kam es ab 1941 zur Zusammenarbeit zwischen den „Großen Drei“. Seit Ende 1942 gewann die Anti-Hitler-Koalition die militärische Überlegenheit und Initiative im europäischen Krieg. Auf mehreren Konferenzen während des Krieges (z.B. Teheran 1943, Jalta 1945) stimmten die drei Alliierten ihr militärisches Vorgehen ab und berieten darüber, wie Deutschland nach dem Krieg behandelt werden sollte.
Bedingungslose Kapitulation (8.Mai 1945)
(englisch „Unconditional Surrender“), von Roosevelt und Churchill auf der Konferenz von Casablanca (14.-26.1.1943) beschlossen, bedeutet vollständige militärische Niederlage der Achsenmächte, Waffenniederlegung ohne politische Verpflichtungen der Sieger. Nach Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation durch die deutsche Wehrmachtsführung ging die Souveränität über Deutschland an die Siegermächte (Alliierter Kontrollrat) über.
Berliner Blockade
Die Sowjetunion reagierte auf die Währungsreform (1948) in den drei Westzonen, die die deutsche Teilung vorantrieb, mit der Sperrung aller Zufahrtswege nach Westberlin, das daher durch die Luft ("Luftbrücke", "Rosinenbomber") versorgt wurde. Die UdSSR brach die Blockade am 12. Mai 1949 ab.

Berliner Mauer
Sperrgrenze, von der DDR-Regierung mit sowjetischer Rückendeckung am 13. August 1961 errichtet, um den Flüchtlingsstrom aus der DDR in die Bundesrepublik zu stoppen.
Am 9. November 1989 wurde die Mauer wieder geöffnet und damit die Wiedervereinigung eingeleitet.

Bipolarität
Allgemein Bezeichnung für ein Staatensystem, in dem sich zwei Großmächte gegenüberstehen. Speziell spricht man von Bipolarität in Bezug auf die Blockbildung unter Führung der USA und der UdSSR in der Zeit des Ost-West-Konflikts 1947 bis 1991.

Bizone
Bezeichnung für den wirtschaftlichen Zusammenschluss der amerikanischen und der britischen Besatzungszone in Westdeutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum am 1.1.1947. Später durch Anschluss der französischen Zone zur Trizone erweitert.

Blockbildung
Bezeichnung für die Entstehung und Verfestigung der nach 1945 gebildeten Bündnissysteme der USA und der UdSSR, die beide bestrebt waren, ihre Einflusszonen in einem wirtschaftlich, politisch und militärisch einheitlichen „Block" zusammenzuschweißen.

Blockparteien
Parteien in den früheren Ostblockstaaten, die neben der kommunistischen Staatspartei erlaubt waren. Sie wurden aber kontrolliert und blieben so abhängig, wie z. B. die Ost-CDU, die LDPD und die NDPD in der DDR („Blockflöten“)

Containment [englisch »Eindämmung«]
Bezeichnung für die 1947 vom US-Diplomaten G. F. Kennan konzipierte Politik der USA gegen die Ausbreitung des Weltkommunismus (v. a. des sowjetischen Einflussbereichs). Instrumente der Containmentpolitik waren u. a. militärische Bündnisse (NATO) und Wirtschaftshilfe (Europäisches Wiederaufbauprogramm).

Demontage
Nach 1945: Abbau von Fabrikanlagen und Maschinen, die in das Land des Siegers abtransportiert werden sollten und als Teil der Reparationen galten. Demontagen nutzten indes weniger dem Sieger, sie schaden vielmehr dem Kriegsverlierer. Solche Demontagen fanden nach dem Zweiten Weltkrieg kaum im Westen, dafür stärker in der Ostzone statt. Der Verlust an Produktionskapazität wird in den Westzonen auf weniger als 10%, in der SBZ dagegen auf 50-60% geschätzt.

Dissident
Sammelbegriff für Abweichler in den kommunistischen Staaten und Massenorganisationen (bis 1989/91), im engeren Sinn für Personen, die von der herrschenden Lehre (Doktrin) der kommunistischen Partei und ihrer Ideologie abweichen.

Eindämmungspolitik
siehe Containment

Einheitsliste
Wahlvorschlag der kommunistischen Parteispitze, über den nur als Ganzes abgestimmt werden kann. Da es im Einparteienstaat keine alternative Kandidatenliste gibt, ist die Einheitsliste Ausdruck einer Scheindemokratie.

Einparteienstaat
Staat, in dem eine Partei (Staatspartei) das Monopol der Macht hat und in dem es keinen demokratischen Willensbildungsprozess durch viele Parteien und Verbände gibt. Gewaltenteilung und Opposition existieren nicht. Beispiele sind der Nationalsozialismus, die Regierungssysteme der sozialistischen Staaten, aber auch eine Reihe von Entwicklungsländern.

Eiserner Vorhang
Churchill prägte 1946 den Begriff. Die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten hätten sich demnach hinter einem undurchdringlichen Vorhang vom Westen abgeschottet.

Entnazifizierung
Verfahren zur völligen Beseitigung des Nationalsozialismus und Bestrafung seiner Anhänger, in der Westzone durch politische Gerichte, sogenannte Spruchkammern, die zunächst durch Fragebogen die Schuld der einzelnen zu ermitteln suchten und die Betroffenen als
- Hauptschuldige,
- Belastete (Aktivisten)
- Minderbelastete,
- Mitläufer oder
- Entlastete einstuften und bestraften.
Bei ca. 6 Mio. Verfahren in den Westzonen wurden 98% als entlastete oder Mitläufer eingestuft.

Entspannungspolitik
bezeichnet die politische Zusammenarbeit zur Regulierung des Ost-West-Konfliktes. Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre einsetzend und immer wieder von Krisen unterbrochen, trugen Serien von Verhandlungen, Rüstungskontrollgesprächen und -verträgen, wirtschaftliche Kooperationen und gegenseitige Anerkennung bestehender Grenzen schließlich entscheidend zur Auflösung der Systemgrenzen bei.

Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
Geplantes Bündnis westeuropäischer Staaten zum Zweck der Aufnahme westdeutscher Streitkräfte in eine „integrierte“ europäische Armee. Der EVG-Vertrag wurde von der Bundesrepublik 1952/53 angenommen, von der französischen Nationalversammlung 1954 abgelehnt.

Friedliche Revolution
Schlagwort für den Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen in der DDR und im gesamten Ostblock in einem einzigartigen ostmitteleuropäischen Revolutionszyklus (1989-1991): Dominoartig erfassten zwischen Frühjahr und Herbst 1989 fast alle realsozialistischen Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas Protestbewegungen für Reformen, bürgerliche Freiheiten und die Durchsetzung zivilgesellschaftlicher Normen.
Ausgangspunkt waren häufig sich schnell ausweitende Straßendemonstrationen, Versammlungen und ähnliche Aktionen in einzelnen Orten, die bald in landesweiten Protest umschlugen.
In ihrem nicht grundsätzlich gewaltfreien Verlauf kam es im Ergebnis zum Sturz der kommunistischen Regime in Europa und damit zu einer globalen »Zeitenwende« 1989-91; in ihrer Konsequenz zerfielen der Ostblock und Ende 1991 auch die Sowjetunion, seit 1917 Vormacht des Kommunismus.

Grundgesetz
Die von den Schöpfern als provisorisch betrachtete Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, seit 23. Mai 1949 in Kraft. Ausgearbeitet auf Anregung der westlichen Besatzungsmächte durch den Parlamentarischen Rat, von den Landtagen angenommen (außer zunächst Bayern). Als Fundament der Verfassung gelten die Grundrechte, die in ihrem Wesensgehalt nicht aufzuheben sind.

Grundrechte
sind die in den Verfassungen der jeweiligen Staaten aufgelisteten staatlich garantierten Freiheitsrechte des Individuums gegenüber der Staatsmacht. Im engeren Sinn sind die Grundrechte die Menschen- und Bürgerrechte im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Sie sollen die unantastbare Würde des Menschen schützen (Art. 1 Abs. 1). Alle staatliche (vollziehende) Gewalt, Gesetzgebung und Rechtsprechung sind an die grundrechte als unmittelbar geltendes Recht gebunden (Art. 1 Abs. 3), d. h. Gesetze gelten nur, wenn sie im Einklang mit dem Grundgesetz stehen. Kontrollorgan zur Einhaltung der Grundrechte ist das Bundesverfassungsgericht.

Kalter Krieg
war ein Konflikt zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion, den diese von 1945 bis 1990 mit allen verfügbaren Mitteln, aber unterhalb der Schwelle eines offenen (das heißt „heißen“) Krieges austrugen. Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten ökonomische, politische, propagandistische und militärische Anstrengungen unternommen, bis hin zu Stellvertreterkriegen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit einzudämmen oder zurückzudrängen.
Der Konkurrenzkampf beider Systeme zeigte sich vor allem an ihrem Wettrüsten, aber auch an Entwicklungen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie, so an den Raumfahrtprogrammen beider Supermächte.
Höhepunkte des Kalten Krieges waren die Berlin-Blockade 1948/49 und der Koreakrieg 1950-53. Die „Politik am Rande des Krieges „ beherrschte bis zur Kubakrise 1962 die Weltpolitik und wurde dann von einer Phase der Entspannung (siehe Entspannungspolitik) abgelöst.

Koexistenz
das Nebeneinander unterschiedlicher geistiger, ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Systeme.
 Nach der Machtübernahme durch N. S. Chruschtschow (1953) wurde die friedliche Koexistenz zur außenpolitischen Leitlinie der UdSSR und der von ihr geführten Staaten. Sie besagte, dass der gesellschaftliche Konflikt zwischen den »sozialistischen« und »kapitalistischen« Staaten ohne den Einsatz militärischer Mittel ausgetragen werden sollte. Sie ging von der Vermeidbarkeit von Kriegen zwischen den Staaten unterschiedlicher Gesellschaftssysteme aus, schloss aber »revolutionäre Volkserhebungen« und »nationale Befreiungskriege« gegen »kapitalistische« und »imperialistische« Systeme nicht aus.

Kontrollrat
Vom 8.8.1945 bis 20.3.1948 amtierendes oberstes Organ der Alliierten in Deutschland, bestehend aus den Oberbefehlshabern der vier Besatzungsmächte, mit Sitz in Berlin. Mußte seine Beschlüsse einstimmig fassen. Was nicht vom Alliierten Kontrollrat geregelt wurde, entschied jeder Befehlshaber für seine Zone allein.

Marschallplan
Das 1947 auf Initiative vom damaligen US-Außenminister G.C. Marshall zustande gekommene und nach ihm benannte Europäische Wiederaufbauprogramm (European Recovery Program, ERP), das der US-Kongress 1948 verabschiedete. Das Hilfsprogramm des M. umfasste materielle (Waren, technische Unterstützung) und finanzielle Hilfen (Sonderkredite), die entscheidend zum Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen haben. Dieses Hilfsprogramm für Europa trug zur raschen Westintegration Westeuropas ebenso bei wie zur Spaltung Europas in zwei politisch-ideologische Blöcke. Es sollte im Sinne der Truman-Doktrin und der Politik des „Containment“ ein weiteres Vordringen des Kommunismus verhindert werden.
Im Rahmen des ERP erhielten die westeuropäischen Staaten zwischen 1948 und 1951 gut 13 Mrd. Dollar.

Nato
North Atlantic Treaty Organization = Nordatlantikpaktorganisation. Westliches Verteidigungsbündnis mit gemeinsamer militärischer Planung unter Führung der USA; gegründet am 4.4.1949; Beitritt der Bundesrepublik 1955. Das Bündnis ersetzt zweiseitige Verträge durch ein System „kollektiver Sicherheit“, bei dem alle Partner gemeinsam den Schutz jedes einzelnen gewährleisten.

Nürnberger Prozesse
Unter Leitung der Alliierten verhandelte ein Internationaler Gerichtshof 1945/46 in Nürnberg gegen 22 deutsche Hauptkriegsverbrecher, die sich für die Planung und Führung von Angriffskriegen, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten sollten. Der Gerichtshof verurteilte zwölf Angeklagte zum Tode, andere zu Haftstrafen, drei wurden freigesprochen. Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden als völkerrechtliche Verbrechen definiert. 1946 bis 1948 folgten 12 weitere Verfahren gegen 177 Angeklagte vor US-Militärgerichten in Nürnberg.

Ostblockstaaten
ist ein Sammelbegriff für die Staaten des ehemaligen Ostblocks, zu denen bis zum Ende des Ost-West-Konfliktes neben der Sowjetunion die Staaten Mittel- und Osteuropas (die DDR, Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien) zählten. O. wurde gelegentlich auch als Sammelbegriff für alle sozialistischen oder kommunistischen Staaten verwendet.

Ostpolitik
O. bezeichnet die auf Entspannung und Ausgleich zielende Außenpolitik der sozial-liberalen Koalition (1969-82) gegenüber der UdSSR, Polen, der Tschechoslowakei und insbesondere der DDR.

Parlamentarische Demokratie
ist eine Regierungsform des Parlamentarismus, bei der die wichtigsten politischen Entscheidungen von einem aus freier Volkswahl hervorgegangenen Parlament getroffen werden. Es leitet seine Berechtigung dieser Wahl durch das Wahlvolk ab, die wahlberechtigten Bürger, von denen als Souverän die Staatsgewalt ausgeht.
Die parlamentarische Demokratie ist eine Form der repräsentativen Demokratie: die vom Volk gewählten Volksvertreter und nur sie repräsentieren das Volk. Die repräsentative Demokratie ist die Alternativform zur direkten Demokratie, bei der das Staatsvolk unmittelbar die grundlegenden politischen Entscheidungen in Abstimmungen trifft. Allerdings kennen auch parlamentarische Demokratien einzelne Fälle von Entscheidungen des Wahlvolks in Volksabstimmungen.
Das Parlament kontrolliert die Regierung. Es wählt den Regierungschef, bisweilen auch die übrigen Mitglieder der Regierung, und kann ihnen das Misstrauen aussprechen. Die Regierung ist dem Parlament gegenüber verantwortlich.
Dem Parlament obliegt auch die Gesetzgebung (legislative Gewalt). Die Regierung kann als Verordnungsgeber nur eine vom Parlament abgeleitete legislative Gewalt ausüben.
Eine parlamentarische Demokratie kann sowohl eine Republik (z. B. Deutschland, Israel, Ungarn, Türkei) als auch eine Monarchie (z. B. die Niederlande, Norwegen, Spanien) sein. In der parlamentarisch-demokratischen Republik wird das Staatsoberhaupt in der Regel vom Parlament, nicht vom Volk, gewählt. In beiden Staatsformen hat es überwiegend repräsentative Aufgaben, vor allem in der Vertretung des Staates nach außen.
Eine parlamentarische Demokratie ist grundsätzlich auf Öffentlichkeit angelegt. Das Parlament debattiert und entscheidet vor dem Volk; sein Plenum tagt stets öffentlich. Die Abgeordneten in einer parlamentarischen Demokratie vertreten das Volk und sind in der Wahrnehmung dieses Auftrages frei, nicht an Aufträge gebunden (freies Mandat). Vielmehr sind sie nur ihrem Gewissen verpflichtet und können wegen ihrer Entscheidungen von den Wählern nur durch Nicht-Wiederwahl, nicht durch Abberufung zur Verantwortung gezogen werden, wie das in einer Rätedemokratie möglich ist.
Die Bundesrepublik Deutschland ist keine reine parlamentarische Demokratie, weil der von den Länderregierungen (nicht etwa von den Länderparlamenten) besetzte Bundesrat Anteil an der Gesetzgebung hat. Diese zentrale Form der Staatsgewalt hat also keine nur parlamentarische Grundlage

Parlamentarische Monarchie
Bei der parlamentarischen Monarchie hat der Monarch im Gegensatz zur konstitutionellen Monarchie nicht die Möglichkeit, die Regierung abzusetzen und übt in der Regel wenig Einfluss auf die Staatsgeschäfte aus, da diese vom Parlament und der Regierung geführt werden (siehe Parlamentarismus). Daher kommt dem Monarchen zumeist nur noch repräsentative Aufgaben zu. In Europa ist diese Staatsform in Belgien, Dänemark, den Niederlanden, Schweden und Spanien anzutreffen, außerhalb Europas zum Beispiel in Japan, Australien und Kanada.

Parlamentarische Republik
ist als Staatsform eine Variante der modernen Republik, bei der das Oberhaupt der Regierung, der Regierungschef, erweiterte Rechte gegenüber dem Staatsoberhaupt, dem Präsidenten besitzt. Die mächtigste Person ist hier im Unterschied zur Präsidialrepublik nicht der Präsident, sondern der Regierungschef. In einer parlamentarischen Republik beziehungsweise parlamentarischen Bundesrepublik ist der Staatschef und der Regierungschef nicht in einer Person vereint. Der Regierungschef (Bundeskanzler, Premierminister, Ministerpräsident) wird vom Parlament mit einfacher Mehrheit gewählt. Das Parlament kann also die Regierung abwählen, während bei einer präsidialen Republik der Präsident als Staatschef auch Regierungschef ist (vgl. USA) oder zumindest großen Einfluss auf den Regierungschef hat (semipräsidiale Republik; z. B. Frankreich: der Staatspräsident ist zwar formell nicht Regierungschef, hat aber großen Einfluss auf die Regierungsarbeit). In einer parlamentarischen Republik dienen die Aufgaben des Präsidenten der Repräsentation des jeweiligen Landes. In einer präsidialen Republik ist der Einfluss des Präsidenten naturgemäß größer (z. B. Vetorecht zu mehrheitlich entschiedenen Gesetzen, Regierungschef), während das Parlament schwächer ist.
Deutschland ist eine parlamentarische Republik mit einem Zweikammersystem der Legislative zur Vertretung der Gliedstaaten in relevanten Fragen der Bundesgesetzgebung. Die Gliedstaaten Deutschlands sind an der Wahl des Staatsoberhauptes beteiligt, nicht aber an der Wahl der Bundesregierung. Die Länder sind ebenfalls parlamentarische Republiken, besitzen aber im Gegensatz zum Bund Einkammersysteme.

Parlamentarismus
bezeichnet eine Herrschaftsordnung, in deren Zentrum ein vom Volk gewähltes Parlament (Volksvertretung) steht, das über wesentliche Zuständigkeiten im politischen Entscheidungsprozess verfügt, insbesondere
a) für die Gesetzgebung zuständig ist (gesetzgebende Gewalt),
b) über Einnahmen und Ausgaben des Staates gesetzlich verfügt (Budgetrecht) und
c) die Auswahl und Kontrolle der Regierung besorgt.

Potsdamer Abkommen, ungenaue, aber im Sprachgebrauch etablierte Bezeichnung für das am 2. 8. 1945 auf der Potsdamer Konferenz (17. 7. bis 2. 8. 1945) von H. S. Truman, Stalin und C. Attlee zur Regelung der Nachkriegsprobleme verabschiedete Kommuniqué, dem Frankreich am 7. 8. 1945 mit Vorbehalten zustimmte; in Potsdam wurde also kein Vertrag ausgehandelt, sondern es gab lediglich ein Einigung über ein Abschlußkommuniqué.
 Es legte u. a. die politischen und wirtschaftlichen Grundsätze für die Behandlung des besiegten Deutschen Reiches fest und regelte die militärische Besetzung Deutschlands, u. a. die Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Verfolgung der Kriegsverbrecher, die Erneuerung des Erziehungs- und Gerichtswesens. Die deutsche Wirtschaft unterlag alliierter Kontrolle, wobei Deutschland als wirtschaftliche Einheit behandelt werden sollte; das deutsche Auslandsvermögen wurde durch den Alliierten Kontrollrat übernommen, Reparationszahlungen wurden festgelegt. Vorbehaltlich einer endgültigen friedensvertraglichen Regelung wurden die Stadt Königsberg (Pr) und das anliegende Gebiet unter die Verwaltung der Sowjetunion gestellt und die Westgrenze und Nordgrenze Polens festgelegt (Oder-Neiße-Linie). Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen, Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn wurde geregelt; außerdem wurde vereinbart, einen Rat der Außenminister zu bilden. Das Potsdamer Abkommen bestimmte die Deutschlandpolitik nach 1945 entscheidend, wurde aber infolge des Ost-West-Konflikts bedeutungslos.

Pluralismus
Nebeneinanderbestehen unterschiedlicher sozialer, politischer und weltanschaulicher Gruppen in einem Staat. In den modernen Industriegesellschaften bezeichnet man die Struktur der parlamentarischen Demokratie als

Rechtsstaat
ein Staat, in dem die Staatsgewalt mit allen staatlichen Organen, die Grundrechte und die individuelle Rechtssicherheit durch die Verfassung und die unabhängige Rechtsordnung festgelegt, kontrolliert und garantiert werden. Grundlage eines Rechtsstaates ist die Überprüfbarkeit jeglicher Staatsgewalt durch die Gerichte (Verwaltungsgerichtsbarkeit) und die Bindung der Rechtsprechung an die Verfassung.

Rollback [englisch »zurückdrängen«]
Bezeichnung für das vom ehemaligen amerikanischen Außenminister J. F. Dulles (1953-59) unter Abkehr von der Politik des Containments propagierte außenpolitische Konzept der USA mit dem Ziel, die kommunistische Macht in den Ländern Mittel- und Osteuropas rückgängig zu machen.

Satellitenstaaten
völkerrechtlich unabhängige Staaten, die aber weitgehend von einer Groß- oder Weltmacht abhängig sind. Als Satellitenstaaten wurden in der Zeit des Kalten Krieges die Ostblockstaaten bezeichnet.

SBZ
Abkürzung für „Sowjetische Besatzungszone“, deren oberste Gewalt die „Sowjetische Militäradministration“ (SMA) von 1945 bis 1949 ausübte. Eine andere Bezeichnung für SBZ im Westen war „Sowjetzone“ oder einfach „die Zone“.

Sowjetisierung
Der Begriff bezeichnet das schrittweise Vorgehen der UDSSR, nach dem Zweiten Weltkrieg in den von ihr besetzten Gebieten zielstrebig einen staatlich-gesellschaftlichen Aufbau nach sowjetischen Vorbild zu verwirklichen.

Stalinismus
Die unter der Herrschaft Stalins in den 20er und 30er Jahren in der UdSSR entstandene Staats- und Gesellschaftsordnung, die – gestützt auf den zentralistischen Partei- und Staatsapparat – durch diktatorische Unterdrückung, Terror (sog. „Säuberungen“) und Personenkult gekennzeichnet war. Nach dem 2. Weltkrieg auch auf die osteuropäischen Staaten übertragen, setzte nach Stalins Tod 1953 eine Entstalinisierung ein.

Stalinnote
Bezeichnung für den Vorschlag Stalins vom 10.3.1952, eine Wiedervereinigung von BRD und DDR unter der Voraussetzung zu ermöglichen, dass Gesamtdeutschland neutral und blockfrei würde. Die Stalinnote wurde von den Westalliierten und der Regierung Adenauer als taktisches Manöver der UdSSR bewertet.

Truman-Doktrin
Richtlinie für die Außenpolitik der USA seit 1947 mit dem Ziel, freie Staaten materiell zu unterstützen, wenn ihre Freiheit bedroht wird, um so die Ausdehnung des sowjetischen Herrschaftsbereiches einzudämmen. Truman war amerikanischer Präsident.

Volksdemokratie
Von kommunistischer Seite geprägter Begriff zur Bezeichnung der Staatsform in osteuropäischen Ländern, in denen die Parteien und Massenorganisationen unter Führung der Kommunisten zu einem Block zusammengeschlossen waren und wo nach einer Einheitsliste gewählt wurde.

Volkskammer
Bezeichnung für die Volksvertretung der DDR, die alle fünf Jahre über eine Einheitsliste der Nationalen Front gewählt wurde. Im Vergleich zu Parlamenten in westlichen Demokratien von geringer Bedeutung; politische Entscheidungen lagen beim Politbüro der SED.

Währungsreform
In den drei Westzonen des besetzten Deutschlands am 21.6.1948 durchgeführte Umstellung von Reichsmark auf Deutsche Mark im Verhältnis 10:1. Sie trug wesentlich zur Entfaltung der Wirtschaft („Wirtschaftswunder“) bei und war unentbehrlich für die Einbeziehung Westdeutschlands in den Marshall-Plan.

Warschauer Pakt
Der W.P. ist eine Kurzbezeichnung für das im "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" vereinbarte Militärbündnis kommunistischer Staaten Europas, das aufgrund der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik D und gegen die (durch den Beitritt der Bundesrepublik D gestärkte) NATO gegründet wurde. Der W.P. wurde 1955 zwischen Albanien, Bulgarien, der DDR, der Tschechoslowakei, Ungarn, Polen, Rumänien und der UdSSR in Warschau geschlossen. 1961 trat Albanien aus; mit der Auflösung des Ostblocks wurde 1991 auch das Bündnis aufgelöst.

Westintegration
Enge Bindung der bundesrepublikanischen  Politik an die Westmächte, besonders an deren Führungsmacht, die USA, bei gleichzeitiger Abgrenzung von der Sowjetunion und ihrem Einflussgebiet.